Letzte Woche habe ich mich hier auf diesem Blog mit dem Thema Webinare taugen auch für Juristen als Akquise-Tool beschäftigt. Im ersten Teil unserer Miniserie ging es vor allem um die Frage, ob und wie Online-Seminare ein probates Mittel zur Generierung von Mandanten sind. Die Antwort auf „ob“ konnten wir schon geben: ja: sie sind es. Bleiben nur noch die Fragen nach dem „wie“. Diese lauteten folgendermaßen:

  1. Welche Ziele und Zielgruppen will ich mit dem Webinar erreichen?
  2. Welche Themen will ich vermitteln? Sollte ich mich mit einem Hauptthema beschäftigen, oder meine komplette Bandbreite an Wissen präsentieren?
  3. Wie bereite ich meine Themen optimal auf? Welche Hilfsmittel gibt es hierfür?
  4. Welche technischen Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit ich meine Webinare durchführen kann?
  5. Wie stelle ich sicher, dass ich anschließend mit den Webinar-Besuchern in Kontakt treten kann?
  6. Wie mache ich meine Webinare bekannt?

Sehen wir uns die ersten vier Antworten etwas genauer an:

1. Welche Ziele und Zielgruppen will ich mit dem Webinar erreichen?

Diese erste Frage ist sicherlich die wichtigste. Denn wie im richtigen Leben, sollte man bereits vorher wissen, mit wem man es zu tun haben will und wozu. Zu den Zielen gehört auf jeden Fall das Akquirieren neuer Mandanten (sic!), aber auch das Pflegen bestehender Kundenkontakte können beim Durchführen von Webinare ein Aspekt sein. Schließlich haben Sie eine Kanzlei, die Sie repräsentieren. Erzählen Sie also in Form von Online-Kursen darüber. Zeigen Sie beispielsweise, welche Rechtsgebiete Sie beherrschen und warum man Ihnen dabei vertrauen kann.

2. Welche Themen will ich vermitteln? Sollte ich nur ein Hauptthema oder mein komplettes Wissen präsentieren?

Anschließend an 1. folgt direkt Frage Nummer 2, die sich mit der Intension Ihres geplanten Webinars beschäftigt. Haben Sie beispielsweise ein „ganz heißes“ Thema parat? Dann sollten Sie das unbedingt zu Ihrem Webinar machen. Denn damit werden Sie mittel- bis langfristig in Verbindung gebracht und man erkennt Ihnen den Expertenstatus an. Und das ist es, was neue Mandanten generiert: das Vertrauen in Sie und Ihre Fähigkeiten als Anwalt und Jurist.

3. Wie bereite ich meine Themen optimal auf? Welche Hilfsmittel gibt es hierfür?

Es soll ja Leute geben, die immer noch mit Powerpoint und sonst nix ihre Präsentationen und Vorträge vorbereiten und halten. Das mag auf den ersten Blick ein einfacher und probater Weg zu sein, effizient im didaktischen Sinne ist das sicherlich nicht. Denn Powerpoint-Präsentationen haben einen großen Nachteil: sie lenken eher vom gesprochen Wort ab, als dass sie es unterstützen. Daher sollte man sich in Sachen Webinar-Präsentationstool unbedingt mit anderen Werkzeugen beschäftigt.
Dazu gehört beispielsweise das Online-Tool Prezi, das Sie ohne größere Vorkenntnisse einsetzen können, und das für bestimmte Zwecke und Umfänge sogar kostenlos. Mit Prezi gelingen innerhalb kürzester Zeit anspruchsvolle Präsentationen, die sich deutlich abheben vom üblichen Powerpoint-Vortrag, da Sie Ihre Inhalte in einer ansprechenden Form einerseits und sehr lebendig andererseits darstellen können.

4. Welche technischen Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit ich meine Webinare durchführen kann?

Für das Durchführen eines Webinars benötigen Sie entweder eine Software, mit der Sie Ihre Online-Seminare selbst durchführen können, oder einen darauf spezialisierten Anbieter, der eine Webinar-Plattform betreibt und sich mit diesem Thema bestens auskennt. Wir bei Hülskötter & Partner setzen auf edudip.
Diese Webinar-Plattform ist hocherprobt und wird mittlerweile von vielen Anwendern genutzt. Das Schöne an solchen Angeboten: Sie benötigen kaum Vorwissen, da das Meiste selbsterklärend ist. Lediglich Ihre Präsentation sollte bereits vorliegen, der Rest erfolgt direkt auf der edudip-Plattform. Dabei können Sie sich für ein kostenloses oder kostenpflichtiges Modell entscheiden. Die Unterschiede finden Sie auf der zugehörigen Webseite.
Update 24.7.1018: Unsere Kanzleiakademie funktioniert ganz ausgezeichnet auf der edudip-Plattform.
Neben spezialisierten Webinar-Anbietern wie edudip gibt es eine Reihe von Webinar-Anwendungen, mit denen Sie sogenannte Adhoc-Webinare durchführen können. Hierfür ist eine Software wie Citrix GoToMeeting notwendig,  für die meist eine Lizenzgebühr anfällt und die auf Ihrem PC installiert wird.
Damit können Sie unmittelbar und selbst Ihre Webinar-Teilnehmer einladen. Das ist eine sehr flexible Lösung, bedarf allerdings einiger Erfahrung und erfordert zudem einen klar definierten und erreichbaren Teilnehmerstamm, den Sie ohne größeren Aufwand einladen können. Damit eignet sich diese Option eher für Webinare, die Sie bereits vorhandenen Mandanten anbieten wollen.
Webtipp: Auf der Webseite webconferencing-test.com finden Sie eine sehr gute Übersicht zu allen derzeit am Markt befindlichen Webinar-Anwendungen – inklusive Testberichte.
Sodala, und mit den Fragen 5 und 6 beschäftigen wir uns morgen, da diese ein wenig mehr an Platz erfordern, der in diesem Blogbeitrag noch zur Verfügung steht. Bleiben Sie uns gewogen!