„Wir wollen Anwaltskanzleien bei ihrer digitalen Reise helfen!“
Das Thema beA zeigt es allzu deutlich: Die digitale Transformation macht auch vor Anwälten und Anwältinnen nicht halt. Doch viele Juristen fühlen sich mit dem Thema schlichtweg alleine gelassen.
Damit sich dieses Gefühlt nicht weiter ausbreitet, haben Hülskötter & Partner mit der Firma LAW APOYNT eine strategische Zusammenarbeit vereinbart. Was diese im Wesentlichen umfasst und was Juristen und Anwaltskanzleien davon haben, hat uns Geschäftsführer Andreas Duckstein im persönlichen Gespräch verraten.
Herr Duckstein, wie kam die Zusammenarbeit mit Hülskötter & Partner zustande?
Andreas Duckstein: Da wir seit 2016 verstärkt auf Messen und anderen Veranstaltungen zum Thema Digitalisierung des Rechtsmarkts unterwegs sind, haben sich unsere Wege mit denen von Hülskötter & Partner eines Tages gekreuzt. Dort wurde schnell klar, dass unsere Herangehensweise und unsere Firmenphilosophie mit denen von Hülskötter durchaus kompatibel sind. Daraus ergab sich die Zusammenarbeit, wie wir sie schon heute erleben und die weiter vorangetrieben werden soll.
Hierfür sind beide Seiten verantwortlich, da sich auf diversen Legal-Tech-Events diverse Schnittmengen auftaten, die für beide Seiten interessant schienen. Das betrifft aus der jüngeren Vergangenheit sowohl die APRAXA-Tagung als auch den Deutschen Anwaltstag Mitte Mai in Leipzig.
Wie sieht die Idee hinter der gemeinsamen Seminarreihe aus und welche Inhalte sind dort geplant?
Grundsätzlich handelt es sich bei der gemeinsamen Seminarreihe um das Thema Legal Tech, also die Digitalisierung des Rechtsmarkts im weitesten Sinne. Dort sollen vor allem die zahlreichen Fragen beantwortet werden, die viele Anwälte nach wie vor haben, wenn es um die digitale Kanzlei geht. Das Ganze werden wir sehr praktisch gestalten. So wird das zweite Seminar in der Musterkanzlei von Hülskötter & Partner stattfinden, in der viele Abläufe und Arbeitsprozesse volldigital demonstriert werden können.
Damit nähern wir uns dem Thema von zweite Seiten: Wie sieht das Ganze in der Theorie aus, und wie lassen sich die drängendsten Fragen in der Praxis bestmöglich beantworten. Hier kommt natürlich unsere Erfahrung und die von Hülskötter & Partner maßgeblich ins Spiel. Schön an dem Konzept ist auch der „Stationsgedanke“. Damit werden typische Arbeitsabläufe „simuliert“ und dann mit den geeigneten Mitteln in die anwaltliche Praxis transformiert. Dazu gehört beispielsweise das Überführen der analogen Akte in ihr digitales Pendant, was sich sehr gut mithilfe der existierenden Werkzeuge von uns und von Hülskötter & Partner zeigen lässt.
Wann werden interessierte Anwälte in den Genuss der gemeinsamen Seminarreihe kommen?
Nach der Sommerpause wird es losgehen mit unseren Digitalisierungsseminaren, und das zunächst an drei verschiedenen Orten. Nämlich bei uns in Dresden/Radebeul am 26.9.2019, in Nordwalde bei Hülskötter & Partner am 17.10.19 und am 30.11.19 im schönen München. Auf der Anmeldeseite können sich interessierte Anwälte bereits heute für das Seminar ihrer Wahl registrieren.
Der Preis pro Seminar beläuft sich auf 500 Euro netto pro Person. Falls man sich allerdings zu dritt anmeldet, reduziert sich das Angebot auf 1.200 Euro netto, es zahlt also jeder Teilnehmer nur 400 Euro. Das sind wirklich unschlagbare Preise, wie wir finden.
Was werden die Teilnehmer Ihrer Seminare konkret lernen?
Das konkrete Ziel der Seminare lautet: Wie kann meine persönliche Digitalisierungsstrategie aussehen und welche Schritte und Maßnahmen sind für das Erreichen dieses Zieles notwendig. Hierbei werden wir auf die zahlreichen Stolperfallen und Herausforderungen hinweisen, die sich dabei ergeben können, und das stets aus der Praxis für den praktischen Einsatz in der jeweiligen Kanzlei.
Interessant an unserem Konzept ist vor allem der praktische Ansatz, denn all das, was die Teilnehmer am Vormittag lernen, können sie dann nachmittags mit unserer Hilfe anhand der eigenen Vorgaben umsetzen. Das geschieht ganz einfach durch bloßes Ausprobieren, was im Anschluss an das Seminar in der eigenen Kanzlei fortgesetzt werden kann.
Können sich die teilnehmenden Anwälte zu einem späteren Zeitpunkt bei der Umsetzung der eigenen Digitalisierungsstrategie von Ihnen helfen lassen?
Selbstverständlich. Denn selbst wenn wir viele Antworten während des Seminars beantworten können, treten im Praxisalltag immer wieder neue Fragen auf, die wir gemeinsam mit der Kanzlei beantworten können. Hierfür kommen wir sehr gerne in die betreffende Anwaltskanzlei, um die digitale Transformation bestmöglich umsetzen zu können.
Wo sehen Sie in diesem Zusammenhang die Hürden bei der digitalen Transformation vieler Anwaltskanzleien?
Eins vorab: Die Technik stellt in den allermeisten Fällen keine Hürde dar. Da kommen nämlich meist ganz andere Herausforderungen ins Spiel. Dazu gehört zum Beispiel das Bewusstsein vieler Juristen, wie sich ihre Kanzlei digital aufstellen lässt. Und was das überhaupt bringt. Aber auch die Bereitschaft, die notwendigen Schritte einzuleiten, ist nicht in allen Anwaltskanzleien gleichermaßen vorhanden.
Hinzu kommt oft die Befürchtung, dass nach der Digitalisierung der Arbeitsprozesse vieles nicht mehr wie gewohnt funktioniert. Da können wir nur sagen: Dem ist zum Glück nicht so, sondern eher das Gegenteil ist der Fall. Darüber hinaus gibt es nach wie vor viele Missverständnisse, was das Thema Digitalisierung betrifft. Aber hierfür sind wir ja da und helfen, diese abzubauen und das Verständnis zu verbessern.
Wie können Sie sicher stellen, dass auch die Kanzleimitarbeiter auf die digitale Reise mitgenommen werden?
Wir weisen in all unseren Gesprächen mit Anwälten darauf hin, dass die digitalen Transformationsprozesse nicht mithilfe einer Wasserfallmethode, also durch das reine Delegieren von oben nach unten, erfolgen kann. Denn alle Mitarbeiter sollten verstehen können, warum die Digitalisierung der Kanzlei für deren Erhalt am juristischen Markt unumgänglich ist.
Auch das Verständnis für die Konsequenzen der digitalen Transformation sollte geschärft werden. Denn nie geht es um den Wegfall von Arbeitsplätzen oder das Rationalisieren derselben, sondern immer um eine verbesserte Konkurrenzfähigkeit der Kanzlei – und damit den Erhalt der Arbeitsplätze.
Zudem sollte stets die Kommunikation rund um die Veränderungen im Vordergrund stehen, damit erst gar keine Missverständnisse oder Frustrationen entstehen können. Denn ganz wichtig ist das gemeinsame Verständnis für alle neuen Prozesse und Arbeitsabläufe, die eine digitale Kanzlei mit sich bringen. Wichtig dabei ist auch eine mögliche Neubewertung der Arbeitsplätze der Mitarbeiter, denn jede Veränderung erfordert ausreichende Freiräume. Nur so können sich alle Betroffenen mit den neuen Strukturen und Prozessen beschäftigen und identifizieren.